Home / Deutschland / Deutsche MPU für brasilianische Touristen

 

MPUImmer mehr Touristen aus Brasilien besuchen Deutschland. Es wird Urlaub gemacht im Land des Weltmeisters im Fußball oder es werden die Verwandten besucht. Allerdings stellt sich die Frage, wie mit den für Südamerika befremdlichen deutschen Gesetzen zu verfahren ist, so man mit diesen in Konflikt gerät. Ein klassisches Beispiel hierfür ist sicher die MPU.

Die MPU: Wann greift dieses Verfahren für Besucher?

Die deutsche MPU ist ein Verfahren, welches zur erneuten Erteilung einer Fahrerlaubnis benötigt wird. Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird also erst dann verpflichend, wenn ein Mensch einen schweren und zudem auffälligen Fehler im Straßenverkehr begangen hat. Zumeist handelt es sich hier um Trunkenheits- oder Drogendelikte, wobei der Missbrauch harter Drogen in der Regel dazu führt, dass eine MPU ohne vorherige Therapie nicht in Frage kommt.

Generell muss ein Tourist aus Brasilien zunächst eine gewisse Zeit in Deutschland bleiben wollen: Eine MPU findet in der Regel nicht am Tag des Vergehens statt. Der Termin kann sich durchaus um einige Wochen verschieben, so dass es für einen Pauschaltouristen aus Brasilien sicher wenig sinnvoll ist, sich einer deutschen MPU zu unterziehen. Er oder sie wird die Fahrerlaubnis ohnehin erst nach Ablauf der Gültigkeit des Visums erhalten.

Wenn es doch soweit kommt:

Ein brasilianischer Tourist, der mit massiv überhöhtem Alkoholpegel in eine Verkehrskontrolle geraten ist und nun zu der Einsicht gelangt, eine MPU zu absolvieren, um einen Führerschein zurück zu erhalten, der auf deutschen Straßen gilt, sollte einige Dinge beachten:

Der gesundheitliche Teil der Überprüfung

Teil einer MPU ist ein Messen der gesundheitlichen Werte des Teilnehmers. Sind etwa die Leberwerte stark überhöht oder es finden sich nach Rücksprache der deutschen mit den brsailianischen Behörden Hinweise auf einen massiv unseriösen Lebenswandel des vermeintlichen Verkehrsteilnehmers, wird die Person, auch wenn es sich um einen Touristen aus Brasilien handelt, für das weitere Verfahren ausgeschlossen.

Sofern die körperlichen Maßstäbe erfüllt sind, muss sich der Teilnehmer einer psychologischen Prozedur unterziehen.
Teil der gesundheitlichen Überprüfung ist etwa ein Test in Bezug auf das Reaktionsvermögen oder ein Hör- und Sehtest.

Die psychologische Untersuchung

Auch ein brasilianischer Tourist, der einer MPU ausgesetzt ist, muss sich dem psychologischen Teil der Untersuchung stellen.
In der Regel bedeutet dies, dass er oder sie einen Dolmetscher mitbringen und bezahlen muss, denn es folgt eine Art Verhör: “Warum haben Sie getrunken” oder “Erklären Sie, dass sie nicht mehr trinken werden” gehört hier zu den Standardfragen.

Hierzu müssen in der Regel Terapheuten, Familienangehörige oder glaubwürdige Zeugen aufgebracht werden, was für einen Touristen aus Brasilien meist ebenso unmöglich wie unnötig ist.
Es muss hier angemerkt werden, dass die deutsche MPU in keinem anderen Land der Welt gültig oder vorgeschrieben ist.

Der Sinn der MPU

Auch ein Tourist aus Brasilien muss sich dieser Prozedeur stellen, obschon es in seinem Heimatland vermutlich vollkommen irrelevant ist.
Die deutschen Psychologen neigen indes dazu, Kandidaten zunächst abzulehnen, was sicher dem Gelderwerb geschuldet ist.
Für brasilianische Touristen empfiehlt es sich in erster Linie, den deutschen Behörden aus dem Weg zu gehen.
Wer nicht beabsichtigt, auf unbestimmte Zeit in Deutschland zu sein, sollte auf eine MPU verzichten. Letzten Endes sind mit dieser Strapaze zunächst Kosten und Mühen verbunden, welche keinen Nutzen versprechen.

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